Psalmen 31
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. HERR, auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! 2 Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest! 3 Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen. 4 Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke. 5 In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott. 6 Ich hasse, die da halten auf eitle Götzen; ich aber hoffe auf den HERRN. 7 Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, daß du mein Elend ansiehst und erkennst meine Seele in der Not 8 und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum. 9 HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Leib. 10 Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet. 11 Es geht mir so übel, daß ich bin eine große Schmach geworden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. 12 Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß. 13 Denn ich höre, wie mich viele schelten, Schrecken ist um und um; sie ratschlagen miteinander über mich und denken, mir das Leben zu nehmen. 14 Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! 15 Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. 16 Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht; hilf mir durch deine Güte! 17 HERR, laß mich nicht zu Schanden werden; denn ich rufe dich an. Die Gottlosen müssen zu Schanden werden und schweigen in der Hölle. 18 Verstummen müssen falsche Mäuler, die da reden gegen den Gerechten frech, stolz und höhnisch. 19 Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast für die, so dich fürchten, und erzeigest vor den Leuten denen, die auf dich trauen! 20 Du verbirgst sie heimlich bei dir vor jedermanns Trotz; du verdeckst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen. 21 Gelobt sei der HERR, daß er hat eine wunderbare Güte mir bewiesen in einer festen Stadt. 22 Denn ich sprach zu meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Dennoch hörtest du meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie. 23 Liebet den HERRN, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. 24 Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des HERRN harret!
Psalmen 32
1 Eine Unterweisung Davids. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! 2 Wohl dem Menschen, dem der HERR die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist! 3 Denn da ich's wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. 4 Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. (Sela.) 5 Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde. (Sela.) 6 Um deswillen werden die Heiligen zu dir beten zur rechten Zeit; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an dieselben gelangen. 7 Du bist mein Schirm; du wirst mich vor Angst behüten, daß ich errettet gar fröhlich rühmen kann. (Sela.) 8 "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten." 9 Seid nicht wie Rosse und Maultiere, die nicht verständig sind, welchen man Zaum und Gebiß muß ins Maul legen, wenn sie nicht zu dir wollen. 10 Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den HERRN hofft, den wird die Güte umfangen. 11 Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und rühmet, alle ihr Frommen.
Psalmen 33
1 Freuet euch des HERRN, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn preisen. 2 Danket dem HERRN mit Harfen und lobsinget ihm auf dem Psalter von zehn Saiten. 3 Singet ihm ein neues Lied; machet's gut auf Saitenspiel mit Schall. 4 Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig; und was er zusagt, das hält er gewiß. 5 Er liebt die Gerechtigkeit und Gericht; die Erde ist voll der Güte des Herrn. 6 Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes. 7 Er hält das Wasser im Meer zusammen wie in einem Schlauch und legt die Tiefen in das Verborgene. 8 Alle Welt fürchte den Herrn; und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt. 9 Denn so er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so stehet's da. 10 Der HERR macht zunichte der Heiden Rat und wendet die Gedanken der Völker. 11 Aber der Rat des HERRN bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für. 12 Wohl dem Volk, des Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! 13 Der HERR schaut vom Himmel und sieht aller Menschen Kinder. 14 Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen. 15 Er lenkt ihnen allen das Herz; er merkt auf alle ihre Werke. 16 Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft. 17 Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht. 18 Siehe, des HERRN Auge sieht auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, 19 daß er ihre Seele errette vom Tode und ernähre sie in der Teuerung. 20 Unsre Seele harrt auf den HERRN; er ist unsre Hilfe und Schild. 21 Denn unser Herz freut sich sein, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. 22 Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.
Psalmen 34
1 Ein Psalm Davids, da er seine Gebärde verstellte vor Abimelech, als der ihn von sich trieb und er wegging. Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. 2 Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, daß es die Elenden hören und sich freuen. 3 Preiset mit mir den HERRN und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen. 4 Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. 5 Welche auf ihn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden. 6 Da dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. 7 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. 8 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut! 9 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. 10 Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut. 11 Kommt her, Kinder, höret mir zu; ich will euch die Furcht des HERRN lehren: 12 Wer ist, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte? 13 Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden. 14 Laß vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach. 15 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien; 16 das Antlitz aber des HERRN steht gegen die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde. 17 Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. 18 Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochnes Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben. 19 Der Gerechte muß viel Leiden; aber der HERR hilft ihm aus dem allem. 20 Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß deren nicht eins zerbrochen wird. 21 Den Gottlosen wird das Unglück töten; und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben. 22 Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben.
Psalmen 35
1 Ein Psalm Davids. HERR, hadere mit meinen Haderern; streite wider meine Bestreiter. 2 Ergreife Schild und Waffen und mache dich auf, mir zu helfen! 3 Zücke den Spieß und schütze mich gegen meine Verfolger! Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe! 4 Es müssen sich schämen und gehöhnt werden, die nach meiner Seele stehen; es müssen zurückkehren und zu Schanden werden, die mir übelwollen. 5 Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg. 6 Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des HERRN verfolge sie. 7 Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, mich zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet. 8 Er müsse unversehens überfallen werden; und sein Netz, das er gestellt hat, müsse ihn fangen; und er müsse darin überfallen werden. 9 Aber meine Seele müsse sich freuen des HERRN und sei fröhlich über seine Hilfe. 10 Alle meine Gebeine müssen sagen: HERR, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern. 11 Es treten frevle Zeugen auf; die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin. 12 Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen. 13 Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete stets von Herzen; 14 ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter. 15 Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie zerreißen und hören nicht auf. 16 Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauches willen, beißen sie ihre Zähne zusammen über mich. 17 HERR, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine einsame von den jungen Löwen! 18 Ich will dir danken in der großen Gemeinde, und unter vielem Volk will ich dich rühmen. 19 Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen! 20 Denn sie trachten Schaden zu tun und suchen falsche Anklagen gegen die Stillen im Lande 21 und sperren ihr Maul weit auf wider mich und sprechen: "Da, Da! das sehen wir gerne." 22 HERR, du siehst es, schweige nicht; HERR, sei nicht ferne von mir! 23 Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein Gott und Herr! 24 HERR, mein Gott, richte mich nach deiner Gerechtigkeit, daß sie sich über mich nicht freuen. 25 Laß sie nicht sagen in ihrem Herzen: "Da, da! das wollten wir." Laß sie nicht sagen: "Wir haben ihn verschlungen." 26 Sie müssen sich schämen und zu Schanden werden alle, die sich meines Übels freuen; sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich gegen mich rühmen. 27 Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich recht behalte, und immer sagen: Der HERR sei hoch gelobt, der seinem Knechte wohlwill. 28 Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.
Psalmen 36
1 Ein Psalm Davids, des Knechtes des HERRN, vorzusingen. Es ist aus Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, daß keine Gottesfurcht bei ihnen ist. 2 Sie schmücken sich untereinander selbst, daß sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfem. 3 Alle ihre Worte sind schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, daß sie Gutes täten; 4 sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf dem bösen Weg und scheuen kein Arges. 5 HERR, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. 6 Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie eine große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Vieh. 7 Wie teuer ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! 8 Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wonne als mit einem Strom. 9 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht. 10 Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen. 11 Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden, und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht; 12 sondern laß sie, die Übeltäter, daselbst fallen, daß sie verstoßen werden und nicht bleiben mögen.
Psalmen 37
1 Ein Psalm Davids. Erzürne dich nicht über die Bösen; sei nicht neidisch auf die Übeltäter. 2 Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken. 3 Hoffe auf den HERRN und tue Gutes; bleibe im Lande und nähre dich redlich. 4 Habe Deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünschet. 5 Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen 6 und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. 7 Sei stille dem HERRN und warte auf ihn; erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgeht. 8 Steh ab vom Zorn und laß den Grimm, erzürne dich nicht, daß du nicht auch übel tust. 9 Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des HERRN harren, werden das Land erben. 10 Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer; und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein. 11 Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden. 12 Der Gottlose droht dem Gerechten und beißt seine Zähne zusammen über ihn. 13 Aber der HERR lacht sein; denn er sieht, daß sein Tag kommt. 14 Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, daß sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen. 15 Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen, und ihr Bogen wird zerbrechen. 16 Das wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als das große Gut vieler Gottlosen. 17 Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der HERR erhält die Gerechten. 18 Der HERR kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben. 19 Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben. 20 Denn die Gottlosen werden umkommen; und die Feinde des HERRN, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergeht. 21 Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt. 22 Denn seine Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet. 23 Von dem HERRN wird solches Mannes Gang gefördert, und er hat Lust an seinem Wege. 24 Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn der HERR hält ihn bei der Hand. 25 Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen. 26 Er ist allezeit barmherzig und leihet gerne, und sein Same wird gesegnet sein. 27 Laß vom Bösen und tue Gutes und bleibe wohnen immerdar. 28 Denn der HERR hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahrt; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet. 29 Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich darin. 30 Der Mund des Gerechten redet die Weisheit, und seine Zunge lehrt das Recht. 31 Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Tritte gleiten nicht. 32 Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten. 33 Aber der HERR läßt ihn nicht in seinen Händen und verdammt ihn nicht, wenn er verurteilt wird. 34 Harre auf den HERRN und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest; du wirst es sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden. 35 Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünte wie ein Lorbeerbaum. 36 Da man vorüberging, siehe, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend gefunden. 37 Bleibe fromm und halte dich recht; denn solchem wird's zuletzt wohl gehen. 38 Die Übertreter aber werden vertilgt miteinander, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet. 39 Aber der HERR hilft den Gerechten; der ist ihre Stärke in der Not. 40 Und der HERR wird ihnen beistehen und wird sie erretten; er wird sie von dem Gottlosen erretten und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn.
Psalmen 38
1 Ein Psalm Davids, zum Gedächtnis. HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm. 2 Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich. 3 Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Drohen und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde. 4 Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden. 5 Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Torheit. 6 Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig. 7 Denn meine Lenden verdorren ganz, und ist nichts Gesundes an meinem Leibe. 8 Es ist mir gar anders denn zuvor, und ich bin sehr zerstoßen. Ich heule vor Unruhe meines Herzens. 9 HERR, vor dir ist alle meine Begierde, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen. 10 Mein Herz bebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir. 11 Meine Lieben und Freunde treten zurück und scheuen meine Plage, und meine Nächsten stehen ferne. 12 Und die mir nach dem Leben trachten, stellen mir nach; und die mir übelwollen, reden, wie sie Schaden tun wollen, und gehen mit eitel Listen um. 13 Ich aber muß sein wie ein Tauber und nicht hören, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut, 14 und muß sein wie einer, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat. 15 Aber ich harre, HERR, auf dich; du, HERR, mein Gott, wirst erhören. 16 Denn ich denke: Daß sie sich ja nicht über mich freuen! Wenn mein Fuß wankte, würden sie sich hoch rühmen wider mich. 17 Denn ich bin zu Leiden gemacht, und mein Schmerz ist immer vor mir. 18 Denn ich zeige meine Missetat an und sorge wegen meiner Sünde. 19 Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich unbillig hassen, derer ist viel. 20 Und die mir Arges tun um Gutes, setzen sich wider mich, darum daß ich an dem Guten halte. 21 Verlaß mich nicht, HERR! Mein Gott, sei nicht ferne von mir! 22 Eile, mir beizustehen, HERR, meine Hilfe.
Psalmen 39
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen, für Jeduthun. Ich habe mir vorgesetzt: Ich will mich hüten, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund zäumen, weil ich muß den Gottlosen vor mir sehen. 2 Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen. 3 Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe, und wenn ich daran gedenke, werde ich entzündet; ich rede mit meiner Zunge. 4 Aber, HERR, lehre mich doch, daß es ein Ende mit mir haben muß und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß. 5 Siehe, meiner Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! (Sela.) 6 Sie gehen daher wie ein Schemen und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln, und wissen nicht, wer es einnehmen wird. 7 Nun, HERR, wes soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. 8 Errette mich von aller meiner Sünde und laß mich nicht den Narren ein Spott werden. 9 Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; denn du hast's getan. 10 Wende deine Plage von mir; denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand. 11 Wenn du einen züchtigst um der Sünde willen, so wird seine Schöne verzehrt wie von Motten. Ach wie gar nichts sind doch alle Menschen! (Sela.) 12 Höre mein Gebet, HERR, und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meine Tränen; denn ich bin dein Pilger und dein Bürger wie alle meine Väter. 13 Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe ich den hinfahre und nicht mehr hier sei.
Psalmen 40
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Ich harrte des HERRN; und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien 2 und zog mich aus der grausamen Grube und aus dem Schlamm und stellte meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann; 3 und hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott. Das werden viele sehen und den HERRN fürchten und auf ihn hoffen. 4 Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen und zu denen, die mit Lügen umgehen! 5 HERR, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen. 6 Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer. 7 Da ich sprach: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben. 8 Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen. 9 Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeinde; siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, HERR, das weißt du. 10 Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde. 11 Du aber, HERR, wollest deine Barmherzigkeit von mir nicht wenden; laß deine Güte und Treue allewege mich behüten. 12 Denn es hat mich umgeben Leiden ohne Zahl; es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann; ihrer ist mehr denn der Haare auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlassen. 13 Laß dir's gefallen, HERR, daß du mich errettest; eile, HERR, mir zu helfen! 14 Schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mir nach meiner Seele stehen, daß sie die umbringen; zurück müssen sie fallen und zu Schanden werden, die mir Übles gönnen. 15 Sie müssen in ihrer Schande erschrecken, die über mich schreien: "Da, da!" 16 Es müssen dein sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, müssen sagen allewege: "Der HERR sei hoch gelobt!" 17 Denn ich bin arm und elend; der HERR aber sorgt für mich. Du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott, verziehe nicht!